Was in anderen Ländern vollkommen üblich ist, auf der Straße auf beliebige, freie und unverschlüsselte WLAN-Netze zu stoßen, ist in Deutschland undenkbar. Bedroht von der sog. Störerhaftung, geht niemand das Risiko ein, seinen eigenen Internet-Zugang per WLAN zu teilen. Wer dies doch tut, nimmt kostenbewehrte Abmahnungen und andere rechtliche Konsequenzen in Kauf.
Eine Lösung für diese Situation ist Freifunk. Bei Freifunk teilen Inhaber eines Internet-Anschlusses über einen zusätzlichen WLAN-Router, versehen mit der speziellen Freifunk-Firmware, einen Teil ihres Internet-Zuganges mit anderen. Ohne Verschlüsselung oder Passwort von jedem nutzbar. Zudem verbinden sich Freifunk-Router in Funkreichweite untereinander zu einem gemeinsamen WLAN-Netzwerk. Je mehr mitmachen, desto größer, dichter und besser wird das Netz.
Die nicht-kommerziellen Freifunk-Initiativen gibt es bereits in vielen, vor allem größeren Städten. Die Störerhaftung wird bei Freifunk durch einen technischen Trick umgangen, der den Datenverkehr über den Förderverein Freie Netzwerke e.V. in Berlin ins europäische Ausland lenkt und so den einzelnen Anschluss dahinter unsichtbar macht.
Bereits seit ein paar Jahren gibt es auch in einem der Rothenburger Wohngebiete einen Zugangspunkt von Freifunk Franken, betrieben von einer Privatperson.
Da Die gute Stube seit jeher technischen Themen und Innovationen offen gegenüber steht, wurden hier Kontakte geknüpft um das Netz – wenn technisch möglich – zu erweitern.
Parallel dazu, haben wir im Stadtmarketing Rothenburg angeregt, die Umsetzung eines freien WLANs in der Stadt zu einem Projekt zu machen, was dort begeistert aufgenommen wurde.
Und so ist gestern, mit einem weiteren Router in unseren Geschäftsräumen, das Freifunk-Projekt in Zusammenarbeit mit dem Stadtmarketing Rothenburg offiziell gestartet.
Wir hoffen auf viele Nachahmer, denn Freifunk lebt vom Mitmachen!